Das Bautagebuch – eine wichtige Absicherung für Bauherren

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Der Traum vom eigenen Haus ist oftmals ein Traum, der über viele Jahre lang vorbereitet und geplant werden will. Denn nur wer mit den nötigen finanziellen Mitteln, aber auch mit entsprechender Planung an das Projekt „Eigenheim“ geht, der wird letztlich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllt sehen.

Doch leider ist es nicht nur das liebe Geld, das darüber entscheidet, ob der Traum vom eigenen Haus wahrwerden wird oder im Albtraum Hausbau endet. Nein, auch die richtige Planung und Organisation ist wichtig, wenn man wirklich zum Bauherren werden will und dabei unschöne Erfahrungen vermeiden möchte. Hierbei ist es immer wieder das sogenannte Bautagebruch, das eine wichtige Absicherung sein kann, um im Falle von Baumängel oder unsachgemäßer Ausführung der Bauarbeiten nicht ohne nachweisbare Fakten seine Ansprüche einfordern zu können.

Was genau ist ein Bautagebuch?

Das sogenannte Bautagebuch ist eine detaillierte Auflistung aller Ereignisse rund um den Bau eines Hauses. Aus rechtlicher Sicht gesehen, ist das Bautagebuch somit eine wichtige Absicherung für Bauherren, um im Streitfall vor Gericht Fakten und Vereinbarungen nachweisen zu können. Um diesen rechtlichen Sinn des Bautagebuches auch wirklich nutzen zu können, ist es natürlich wichtig, ein Bautagebuch korrekt und vollständig zu führen und so alle wichtigen Angaben chronologisch gelistet zu vermerken.

Um also ein Bautagebuch korrekt und vollständig führen zu können, sollte man die folgenden Fakten und Angaben in jedem Eintrag nach Möglichkeit berücksichtigen und so eine wirklich nachweisbare Chronik aller getätigten Baumaßnahmen zu erhalten.

Angaben die in einem Bautagebuch für jeden Eintrag vermerkt werden sollten sind:

  • Datum
  • Objekt (z.B.: Einfamilienhaus Familie Mustermann)
  • Aktuelles Wetter (Temperatur, Bewölkung, Niederschlag)
  • Aktuelles Bauvorhaben (z.B.: Installation der sanitären Anlagen)
  • Art der Handwerker (Tischler, Maurer, Sanitär…)
  • Name der beauftragten Handwerksfirma
  • Anzahl der Handwerker der beauftragten Firma
  • Verwendete Baugeräte/-maschinen
  • Verwendete Materialien (z. B. Farben, Grundierungen)
  • Ergebnisse von Besprechungen (Anwesende (Name und Firma), Beginn und Ende,…)
  • Unterschriften von an Besprechungen Beteiligten

Zusätzlich können dem Eintrag im Bautagebuch die folgenden Aspekte beigefügt werden:

  • Als Anlagen Einbau- und Betriebsanleitungen von verbauten Geräten wie z. B. Lüftern, Türen
  • Dokumentation von tatsächlichen oder nur vermuteten Mängeln und Beschädigungen
  • Baufortschritte im Allgemeinen (Überblick) und im Detail
  • Dem Auftragnehmer übergebene Ausführungspläne

Nur wenn das Bautagebuch all diese und womöglich weitere relevante Angaben zum aktuellen Baufortschritt enthält und zudem von zuständigen Personen derjenigen Firma, welche das aktuelle Bauvorhaben ausführt, gegengezeichnet wird, kann das Bautagebuch im Streitfalle zur nützlichen Absicherung für den Bauherren werden.

Worauf kommt es an, wenn man Bautagebuch führt?

Das Führen eines Bautagebuches ist somit eine Angelegenheit die Genauigkeit und detaillierte Informationen erfordert. Korrekturen mögen durchaus möglich sein, da diese jedoch nicht mehr von der Bauträgerseite abgezeichnet werden können, ist es von Vorteil immer direkte genau und gründlich zu arbeiten.

Darüber hinaus sollte man das Bautagebuch regelmäßig führen. Grundsätzlich wäre es natürlich von Vorteil, wenn dies täglich geschieht. Doch da Zeit und Aufwand meist nicht so einfach mit einer täglichen Aktualisierung des Bautagebuches vereinbar sind, reicht es auch vollkommen den Eintrag wöchentlich oder aber nach jedem Besuch der Baustelle zu erledigen. Wichtig ist, dass das Bautagebuch immer aktuell ist und keine wichtigen Bautage und deren Ereignisse fehlen.

In der Praxis werden Bautagebücher im Übrigen meist wöchentlich aktualisiert und zudem auch noch direkt über den Computer verfasst. Denn natürlich kann man das Bautagebuch in Zeiten von Computern und verschiedensten Softwarelösungen auch sehr praktisch am eigenen Computer erstellen. Mit einer speziellen Softwarelösung lässt sich das Bautagebuch einfach und schnell am heimischen Computer führen und das ganz ohne rechtliche Einschränkungen. Denn wer sich für das Führen des Bautagebuches am Computer entscheidet, der lässt einfach den Ausdruck des jeweiligen Eintrages vom Bauträger oder der zuständigen Handwerksfirma unterzeichnen und legt dieses Dokument im Anschluss zu den sonstigen Bauunterlagen.

Wann wird das Bautagebuch zur unverzichtbaren Sicherheit für Bauherren?

Doch ganz gleich wie ein Bautagebuch letztlich geführt wird. Ob man es manuell oder mithilfe eines Computers führt, ob man es täglich oder wöchentlich aktualisiert. Wichtig ist das Bautagebuch immer dann, wenn es zu Bauschäden, mangelhafter Ausführung oder Leistungsverweigerung durch den Bauträger kommt. Denn immer dann, wenn diese Situationen eintreten, dann kann der Bauherr nur mithilfe des Bautagebuches unbestreitbar aufzeigen, welche Baumaßnahme wann und unter welchen Umständen vorgenommen oder abgesprochen wurde.

So ist das Bautagebuch eine rechtliche Sicherheit für den Bauherren im Fall von Streitigkeiten rund um den Bau eines Hauses und das nicht nur während der eigentlichen Bauzeit. Kommt es Monate oder gar Jahre nach Fertigstellung des Hauses zu Schäden am Haus die offensichtlich aufgrund von Baumängeln entstanden sind, dann kann auch in diesem Fall ein Bautagebuch die Schadensersatzansprüche rechtlich stärken und so eine schnellere und reibungslosere Abwicklung der Ersatzansprüche des Bauherren ermöglichen.

Man sieht, das Bautagebuch ist letztlich eine Absicherung für jene Eventualität, die kein Bauherr erleben möchte, die jedoch leider nachweislich häufig auftreten. Will man beim Hausbau also rechtlich auf Nummer sicher gehen, dann sollte man in jedem Fall ein ordnungsgemäßes und vollständiges Bautagebuch führen.