Heizungsarten im Vergleich – Welche Heizung ist die richtige?

5/5 - (1 vote)

Welche Heizung ist die richtige?

Die Heizung ist der mit Abstand größte Energieverbraucher in Ihrem Haushalt. Mehr als 80 Prozent der Energiekosten einer Immobilie entfallen auf Raumwärme und Warmwasser. Die Aufrüstung oder der Austausch einer veralteten Anlage zählen daher zu den wichtigsten Maßnahmen für Immobilienbesitzer. Aber auch beim Kauf oder Bau einer neuen Immobilie sollten sich künftiger Hausbesitzer detailliert mit der Suche nach der passenden Heizung beschäftigen. Doch welches Heizungssystem ist letztlich das richtige? Alle gängigen Heizungstypen, deren Kosten sowie Vor- und Nachteile werden im Folgenden detailliert erläutert.

Welche Heizungstypen gibt es überhaupt?

Moderne Heizungen schaffen es, den Energieverbrauch gegenüber alten Modellen zwischen 10 und 40 Prozent zu senken. Dabei ist es jedoch von entscheidender Bedeutung, welchen Heizungstyp Sie als Immobilienbesitzer auswählen. Um eine Grundlage für die Wahl der passenden Heizung zu schaffen, sollten Sie sich zunächst einen Überblick über gängige Heizungstypen verschaffen.

Gasheizung bzw. Erdhasheizung – der Klassiker unter den Heizungen

Noch immer ist eine Vielzahl von Immobilien in Österreich mit Gas- oder Erdgasheizungen ausgestattet. Das liegt vor allem an den vergleichsweise günstigen Anschaffungskosten. Zudem benötigen Gassysteme nur wenig Platz, da durch die direkte Gasanlieferung kein Vorratslager benötigt wird.

Technisch betrachtet erzeugen Gasheizungen Wärme, indem entweder Wasser oder Luft durch das Verbrennen von Gas erhitzt werden. Der Energieträger wird dann über die Zentralheizung in die einzelnen Räume geleitet.
Unterschieden werden muss zwischen Heizwert-Gasheizungen und Brennwert-Gasheizungen.

Grundsätzlich gibt der Brennwert das Maß für die im Gas erhaltene Energie an, die bei der Verbrennung und der darauffolgenden Abkühlung entsteht. Der Heizwert bezieht sich hingegen auf die Wärmemenge, weshalb der Brennwert immer größer als der Heizwert ausfällt. Für Sie ist dabei entscheidend, dass Brennwert-Gasheizungen grundsätzlich effizienter sind als Heizwert-Gasheizungen.

Ölheizung – Standortunabhängig heizen mit Öl

Auf lange Sicht soll die Ölheizung aus österreichischen Haushalten verschwinden. Zu groß ist die Belastung für die Umwelt, wenn das schwarze Gold verbrannt wird. Ölheizungen bieten Ihnen jedoch noch immer den Vorteil, dass Sie etwa im Gegensatz zu Solarheizungen in jeder Region wirtschaftlich sinnvoll installiert werden können. Beachten sollte Sie dabei, dass Sie über ausreichend Platz für den Öltank und über eine Straßenanbindung verfügen, von der aus die großen Tanklastwagen das Öl anliefern können. Die Wärmeerzeugung funktioniert genau wie bei Gasheizungen durch die Erhitzung von Wasser, das anschließend in die Räume transportiert wird.

Ölheizungen sind mit verschiedenen Kesselvarianten ausgestattet. Der Standardkessel gilt als Auslaufmodell und verbraucht vergleichsweise viel Energie. Niedertemperatur- oder Brennwertkessel sind deutlich effizienter und werden bei neuen Ölheizungen standardmäßig eingebaut. Unterschieden werden muss zudem zwischen Ölbrennern mit und ohne Hilfsenergie. Ist die Ölheizung ohne Hilfsenergie ausgestattet, so wird das Öl in einem speziellen Ofen ohne Zufuhr elektrischer Hilfsenergie erhitzt. Wesentlich effizienter ist es jedoch, den Ölofen bereits vorwärmen zu lassen.

Holzheizung – verschiedene Varianten im Überblick

Holzheizungen zählen zur Kategorie der sogenannten Biomasse-Heizsysteme. Sie erfreuen sich vor allem deshalb wachsender Beliebtheit, weil heimische Ressourcen klimaneutral verbrannt werden. Im Gegensatz zu Öl- oder Gasheizungen müssen keine oder nur kaum Rohstoffe importiert werden. Aktuelle Berechnungen ergeben, dass Holzheizungen nach zwanzigjähriger Betriebszeit etwa doppelt so viel Energie einsparen wie Öl- oder Gasbrennwertsysteme. Allerdings sind die Wartungskosten dafür etwas höher und der benötigte Lagerraum in der Regel verhältnismäßig groß. Die Wärmeerzeugung bei Holzheizungen ist mittels drei unterschiedlicher Brennstoffe möglich:

Pellets

Pellets sind rund vier bis zehn Zentimeter lange, aus naturbelassenem Restholz gepresste Stäbchen. Die Pressung erfolgt unter enorm hohen Druck, wobei ausschließlich biologische Substanzen wie etwa Stärke und Melasse genutzt werden. Der Heizwert ist aufgrund der hohen Dichte und der geringen Restfeuchte deutlich höher als der von herkömmlichem Holz. Zudem ermöglichen es die einheitliche Größe und Konsistenz der Pellets, diese ohne Platzverschwendung zu lagern. Die Befüllung der Heizung erfolgt automatisch über ein modernes Fließband-System.

Scheitholz

Alternativ kann die Holzheizung mit Scheitholz betrieben werden. Es handelt sich dabei um komplett natürliches Holz, das nicht maschinell bearbeitet wird. Scheitholzheizungen eignen sich vor allem für Personen, die den Brennstoff aus einem eigenen oder nahegelegenen Waldstück günstig beziehen können. Eine Scheitholz-Heizung muss allerdings im Gegensatz zur Pellet-Heizung immer manuell befüllt werden.

Hackschnitzel

Bei der Verarbeitung von Holz bleiben immer Reste über, die nicht mehr zur Herstellung hochwertiger Produkte verwendet werden können. Dieses Abfallprodukt aus dem Produktionsprozess großer Holzverarbeiter eignet sich hervorragend dazu, die eigene Wohnung zu beheizen. Es wird zu sogenannten Hackschnitzeln verarbeitet, die in verschiedenen Qualitätsstufen verfügbar sind. Die Hackschnitzel werden frei Haus geliefert und über ein Fließband-System automatisch verbrannt. Da sich der Brennstoff recht einfach herstellen lässt, sind Hackschnitzel günstiger als Pellets. Zudem sind Hackschnitzel-Heizungen sehr umweltfreundlich, weil das Abfallprodukt andernfalls weggeworfen würde.

Umweltschutz durch Nutzung von Solarenergie

Die Sonne liefert Ihnen Tag für Tag ein fast unendliches Maß an Energie. In Zeiten steigendenden Energieverbrauchs und zunehmender Rohstoffknappheit bietet Solarenergie daher eine sehr umweltfreundliche Möglichkeit, Ihre Immobilie zu beheizen. Zudem ist die spätere Nutzung der Sonnenenergie kostenfrei, was Solarheizungen auch wirtschaftlich attraktiv machen. Solarheizungen eignen sich jedoch nicht, um den vollständigen Energiebedarf eines Haushalts zu decken. Zu inkonstant ist die Zahl der Sonnenstunden vor allem im Winter. Zudem sollte der Einbau einer durch Solarenergie betriebenen Heizung genau geplant werden. Die Solar-Energiezellen müssen dort installiert werden, wo sie die meiste Sonnenenergie absorbieren können. Im Bereich der Solarheizung ist zwischen den folgenden beiden Varianten zu unterscheiden:

Photovoltaik

Photovoltaikanlagen werden auf dem Hausdach installiert und gewinnen Energie aus der Wärme der Sonne. Diese wird anschließend automatisch in Strom umgewandelt, welcher einer Stromheizung zugeführt werden kann. Zusätzlich sollte ein Stromspeicher installiert werden. Schließlich gewinnt die Photovoltaikanlage den Großteil der Energie zur Mittagszeit, wenn niemand Zuhause ist.

Solarthermie

Die Heizung kann alternativ durch Solarthermie betrieben werden. Die Energie wird hierbei ebenfalls durch dunkel gefärbte Solarabsorber auf dem Dach aufgenommen und anschließend an eine Trägerflüssigkeit angegeben. Diese wird dann wiederum zum Solarspeicher gepumpt, wo sie ihre Wäre an Wasser abgibt. Das Wasser wird dann automatisch in den Heizkreislauf eingespeist und sorgt für die gewünschte Raumtemperatur.

Wärmepumpen nutzen ebenfalls Sonnenenergie

In Sachen Umweltschutz stehen Heizungen, die über Wärmepumpen betrieben werden, Solar-Heizungen in nichts nach. Sie nutzen ebenfalls Sonnenenergie, um Wärme zu erzeugen. Es wird allerdings ausschließlich die in der Umwelt bereits gespeicherte Energie genutzt. Dabei kann es sich beispielsweise um Wärme im Boden, der Luft oder dem Grundwasser handeln. Die Nutzung dieser Energiequellen ist ebenfalls kostenfrei, wobei die Effektivität einer Wärmepumpe von verschiedenen Faktoren abhängig ist. Sollten Sie eine Wärmepumpen-Heizung erwerben wollen, reicht es aus, wenn Sie auf die sogenannte Leistungszahl achten. Die Kennzahl ermöglicht es, die Effizienz verschiedener Systeme zu vergleichen.

Wärmepumpen können in verschiedenen Varianten genutzt werden. Ob es für Ihre Immobilie am sinnvollsten ist, Wärme aus der Erde, der Luft oder dem Grundwasser zu gewinnen, muss im Einzelfall entschieden werden. Viel hängt von der Beschaffenheit und der Größe des Grundstücks ab, weshalb Sie bei Interesse einen Termin mit einem Heizungsspezialisten vereinbaren sollten.

Der entscheidende Faktor: Das Kosten die Heizungstypen in Anschaffung und Unterhalt

Auf dem Markt gibt es also eine ganze Reihe verschiedener Heizungstypen und zugehöriger Unterklassen. Das entscheidendste Argument für oder gegen eine dieser Heizungen sollten in der Regel die Kosten sein. Schließlich sind Sie daran interessiert, möglichst wenig Geld für Energie auszugeben. Grundsätzlich ist dabei zwischen zwei Kostenfaktoren zu unterscheiden: Anschaffungsausgaben und laufenden Kosten. Zur Anschaffung zählen etwa Installation, Kosten für das Heizsystem selbst und die Inbetriebnahme. Laufende Kosten fallen für die verwendeten Energieträger und die Wartung an.

Die folgende Tabelle liefert einen guten Anhaltspunkt für die Kosten Ihrer Heizung. Dabei gilt es zu beachten, dass von einem Einfamilienhaus mit rund 150 m² ausgegangen wird. Um einen Vergleichswert zu schaffen, wird zudem von einer Modernisierung ausgegangen. Die alte Heizanlage ist dabei ein standardmäßiger Öl-Heizkessel aus den 1990er Jahren, der heute noch in vielen Haushalten zu finden ist.

Alt-Zustand Öl-Brennwert-Heizung mit Solaranlage für warmes Wasser Gas-Brennwert- Heizung mit Solaranlage für warmes Wasser Wärmepumpe Holzpellet-heizung
Verbrauch pro Jahr 3.500 Liter Heizöl 2.200 Liter Heizöl 2.100 m³ Erdgas 7.600 kWh Strom 7.100 KG Pellets
Verbrauchseinspa-rung 36 Prozent 36 Prozent 80 Prozent Kaum
Investitionskosten 13.500 Euro 15.500 Euro 30.000 Euro 22.500 Euro
Laufende Kosten 2.500 Euro 1.750 Euro 2.000 Euro 1.750 Euro 2.250 Euro

(Quelle: https://www.zukunftsheizen.de/energie-sparen/modernisierung/heizsysteme-im-kostenvergleich.html )

An dieser Stelle sei erwähnt, dass es sich bei allen Zahlen um Schätzungen bzw. Durchschnittswerte handelt. Insbesondere die Investitionskosten hängen stark vom jeweiligen Heizungsbauer ab. Die laufenden Kosten können durch schwankende Rohstoffpreise besonders bei Öl-Heizungen höher oder niedriger anfallen. Für das obige Beispiel gilt, dass die Modernisierung der alten Anlage auf eine moderne Öl-Brennwertheizung am kostengünstigsten wäre. Auch das muss für andere Immobilien und erst recht nicht grundsätzlich stimmen.

Das Beispiel sollten Sie daher vielmehr als groben Richtwert und Tendenzeinschätzung sehen. Wärmepumpen sind in der Regel die in der Anschaffung teuerste Heizungsart, dafür im Unterhalt sehr günstig. Gasheizungen sind in der Anschaffung relativ günstig, dafür im Verbrauch deutlich teurer als andere Heizsysteme. Allgemein gilt daher nur: neue und moderne Heizsysteme sind sowohl als wirtschaftlicher als auch aus ökologischer Sicht effizienter als veraltete Heizanlagen.

Die staatliche Förderung kann die Heizkosten senken

Nicht nur Privathaushalte, sondern auch der Staat hat ein Interesse daran, dass in Österreich effizient geheizt wird. Daher können Sie jedes Jahr spezielle Förderungen erhalten, wenn Sie bestimmte Heizanalgen einsetzen. Grundsätzlich gilt dabei, dass der Staat nur solche Projekte fördert, die auf erneuerbare Energien setzen. Im Jahr 2016 können Österreicher auf folgende staatliche Programme zurückgreifen:

Photovoltaik Förderung

Insgesamt 8,5 Millionen Euro fließen in ein Projekt zur Förderung der Installation von Photovoltaik-Anlagen. Pro Antrag können dabei maximal 5 kW erzeugten Stroms einer Anlage gefördert werden. Die Förderung erhalten Sie in Form eines Zuschusses, wobei der Betrag pro kW 275 Euro für freistehende Anlagen bzw. 375 Euro für gebäudeintegrierte Anlagen beträgt.

Förderungen für Holzheizungen

Sie können zudem Förderungen erhalten, wenn Sie eine neue Pellet- oder Hackgutheizung installieren möchten. Die Stellung des Antrags ist dabei erst nach der eigentlichen Installation der Heizungssysteme möglich. Dafür erhalten Sie anschließend einen pauschalen Zuschuss von 2.000 Euro für neue Heizungen. Wenn Sie eine mindestens 15 Jahre alte Holzheizungen durch ein neueres Modell ersetzen, gibt es 800 Euro vom Staat extra.

Solaranlagen- bzw. Solarenergieförderung

Die Errichtung von thermischen Solaranlagen, also beispielsweise Wasserpumpen, wird ebenfalls gefördert. Die Immobilie, für welche die Maßnahme durchgeführt wird, muss dabei mindestens 15 Jahre alt sein. Die Förderung erfolgt durch einen einmaligen Investitionszuschuss von 1.500 Euro. Wird die Solaranlage lediglich zur Warmwasserbereitung und nicht zur Beheizung eingesetzt, erhalten Sie 500 Euro vom Staat.

Mehr zu den einzelnen Förderprogrammen und dem Beantragungsprozess erfahren Sie auf der Website des Klimafonds. Dieser ist für die Vergabe der Zuschüsse verantwortlich und informiert umfassend über alle Bedingungen. Zusätzlich zu den staatlichen Förderungen kann es je nach Bundesland weitere Programme geben. Sofern vorhanden, finden Sie diese auf der Homepage Ihres Bundeslandes.

Welche Heizung passt zu mir? – eine Checkliste

Bei der Wahl der passenden Heizung sollten Sie sich größtenteils an den Kosten orientieren. Das ist jedoch nicht der einzige Faktor, der eine Rolle spielt: einige Heizungen sind beispielsweise in bestimmten Regionen nicht verfügbar. Teilweise ist es nicht möglich, bestimmte Heizungstypen zu installieren, weil der Platz fehlt und auch bezüglich des für Sie anfallenden Arbeitsaufwandes sind große Unterschiede festzustellen.

Verfügbarkeit

Wer mit Rohstoffen wie Gas oder Öl heizt, muss diese indirekt über einen Energieversorger importieren. Dadurch kann es bei Lieferengpässen oder auch politischen Krisen wie in der Ukraine theoretisch zur Knappheit einiger Brennstoffe kommen. Ein Blick auf die letzten Jahrzehnte zeigt allerdings, dass die Verfügbarkeit der Rohstoffe kaum noch ein Problem darstellt: weder bei Gas noch bei Öl oder Holz waren Versorgungsengpässe feststellbar. Etwas anders gestaltet sich die Lage, wenn durch direkte Sonneneinstrahlung geheizt werden soll. Je nach Wohnort und Bundesland schwanken die jährlichen Sonnenstrahlen und damit auch die Verfügbarkeit bzw. Sinnhaftigkeit einer Solarheizung.

Preisschwankungen

Die Verfügbarkeit von Gas und Öl ist also nicht eingeschränkt. Sie sollten sich allerdings bewusst machen, dass die Rohstoffpreise und damit Ihre laufenden Energiekosten stark schwanken können. Kostete ein Barrel Öl im Jahr 2007 beispielsweise noch über 140 Dollar, waren es Ende 2015 lediglich 40 Dollar. Wenn Sie hingegen komplett mit Wärmepumpen heizen können, sind Sie – mit Ausnahme des zum Betrieb erforderlichen Stroms – komplett unabhängig von derartigen Preisentwicklungen. Aber auch Holz schwankt tendenziell weniger stark im Wert als Öl oder Gas.

Komfort und Arbeitsaufwand

Unter dem Aspekt des Heizkomforts ist zu verstehen, wie viel Arbeits- und Bedienungsaufwand von Ihnen als Immobilienbesitzer für den Betrieb der Heizung aufgewendet werden muss. Darunter fallen beispielsweise kleinere Wartungsarbeiten oder die Entsorgung von eventuellen Rückständen, welche durch die Verbrennung der Energieträger entstehen. Als besonders pflegeleicht gelten dabei Öl-, Gas- und Wasserpumpenheizungen. Auch die Nutzung von Solarenergie ist äußerst komfortabel. Etwas aufwendiger wird es, wenn Holz genutzt wird. Besonders wenn naturbelassenes Stückholz verwendet wird, ist der Arbeitsaufwand enorm, muss die Heizung doch manuell befüllt werden.

Platzbedarf

Die unterschiedlichen Heizsystem benötigen allesamt einen gewissen Platz, um installiert und betrieben werden zu können. Das gilt sowohl für den zentralen Heizkörper an sich als auch für den genutzten Energieträger. Gasheizungen und Wärmepumpen verbrauchen dabei grundsätzlich den wenigsten Platz. Auch Ölheizungen lassen sich in fast allen Immobilien installieren. Wer Solarzellen installieren möchte, benötigt ein ausreichend großes Dach. Zudem gilt es zu beachten, dass die Optik der eigenen Immobilie durch die Solarzellen beeinflusst werden können. Am größten ist der Platzbedarf jedoch bei Holzheizungen. Der Rohstoff muss direkt in der Immobilie gelagert werden, um Wärme für das Heizsystem erzeugen zu können. Sie sollten daher über einen größeren Kellerraum verfügen, der ausreichend Lagerraum für die Pellets, Hackschnitzel oder das Stückholz bietet.

Umwelt, Klima und Co.

Nachhaltigkeit und Umweltschutz können bei der Wahl des Heizsystems ebenfalls eine Rolle spielen. Hierbei ist zwischen lokalen Auswirkungen wie etwa Luftschäden in Österreich und globalen Auswirkungen wie etwa der Temperaturerhöhung auf der Erde zu unterscheiden. Aktuell können qualitativ hochwertige und sorgsam betriebene Heizanlagen aus allen Bereichen akzeptable lokale Klimawerte erreichen. Die ausgestoßenen Mengen an Schadstoffen sind selbst bei mit Öl betriebenen Heizungen noch unter einer bedrohlichen Grenze. Weltweit betrachtet sieht das natürlich anders aus: Öl und Gas zählen zu den fossilen Brennstoffen. Sie können nicht regeneriert werden und verschmutzen die Umwelt stark. Besonders Solarenergie kann in diesem Bereich punkten, setzt sie doch voll auf das ständig verfügbare und de facto unerschöpfliche Sonnenlicht. Wenn Sie Holz zum Heizen verwenden möchten, müssen zwei gegenläufige Auswirkungen beachtet werden. Auf der einen Seite wächst der Rohstoff nach und zählt somit zu den erneuerbaren Energien. Auf der anderen Seite werden teils bis dato naturbelassene Wälder in Österreich abgeholzt, um Profite mit Holzpellets zu erzielen.

Durch die folgende Tabelle erhalten Sie einen Überblick über die Charakteristika aller vorgestellten Heizungstypen:

Öl Gas Wärmepumpe Holz Solar
Verfügbarkeit Gegeben Gegeben Gegeben Gegeben Gegeben
Preisschwankungen Stark Stark Keine Schwach bis mittel Keine
Komfort Hoch Hoch Hoch Gering bis mittel Hoch
Platzbedarf Gering bis mittel Gering Gering Hoch Mittel
Negative Umweltauswirkungen Hoch Hoch Keine Gering bis mittel Keine
Staatliche Förderung Nein Nein Nein Ja Ja

Können die Heizungsarten auch kombiniert werden, um mehrere Vorteile zu nutzen?

Bereits im Kostenbeispiel und bei der Vorstellung der Heizungstypen ist deutlich geworden, dass Sie mehr als einen Brennstoff für die Beheizung von Räumen und Wasser verwenden können. Insbesondere wenn Sie Solarenergie verwenden möchten, werden die Systeme mit den anderen vier Heizungstypen Gas, Öl, Holz und Wärmepumpe verbunden. Das liegt an der bereits angesprochenen inkonstanten Verfügbarkeit von Solarenergie.

Solarwärme mit Öl oder Gas

Der wirtschaftliche Beitrag von Solarenergie ist in Kombination mit Öl oder Gas am höchsten. Begründet ist das in der Tatsache, dass die Rohstoffpreise für Öl und Gas am höchsten sind. Wenn die Solar-Heizung effizient angebracht wird, lässt sich zumindest in den Sommermonaten gänzlich auf die fossilen Energieträger verzichten. Das ist nicht nur kostengünstig, sondern verlängert auch die Lebensdauer von Öl- und Gasheizungen.

Kombination mit Wärmepumpen

Sollen Wärmepumpe und Solarenergie miteinander kombiniert werden, kommt es auf die genaue Art der Wärmepumpe an. Handelt es sich um eine Erdwärmeheizung, werden hohe Anfangsinvestitionen fällig, wobei die Effizienz der Heizung sehr hoch ist. Die Kombination aus Solarenergie mit einer Luft-Wärmepumpe ist in der Anschaffung etwas günstiger. Allerdings gilt es zu beachten, dass beide Systeme vor allem im Sommer viel Energie erzeugen – wenn diese eigentlich nicht benötigt wird. Es kann notwendig sein, einen recht großen und teuren Energiespeicher zu installieren. Wenn Sie sich für die Kombination aus Wärmepumpe und Solarthermie entscheiden, schützen Sie die Umwelt mit beiden Varianten besonders stark, verzichten Sie so doch komplett auf fossile Brennstoffe.

Unterstützung der Holzpelletheizung

Sowohl aus ökologischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht ist die Kombination von Solarenergie und Holz sinnvoll. Aber auch hier gilt, dass die Anschaffungskosten für das System vergleichsweise hoch sind. Zudem gilt es zu beachten, dass Pellets nach der Verbrennung lange weiterglühen und Wärme abgeben. Eine punktgenaue Abstimmung beider Systeme ist daher nur schwer möglich. Dafür sind die CO2-Emissionen bei der Kombination von Pellets und Solarthermie am niedrigsten.

Aktuelle Trends im Heizungsbereich

Für Sie als heutiger oder künftiger Immobilienbesitzer ist es nicht nur wichtig zu erfahren, welche Heizsysteme aktuell bevorzugt eingesetzt werden. Heizungen haben eine Lebensdauer zwischen 10 und 30 Jahren, weshalb Sie Ihren Blick in die Zukunft richten und bei der Wahl der passenden Heizung auch künftige Entwicklungen einplanen sollten.

Aktuell ist klar, dass fossile Brennstoffe in der EU auf mittlere bis lange Sicht ausgedient haben. Zwar sind heute noch die meisten Immobilien mit Gas- oder Ölheizungen ausgestattet, das wird sich jedoch in Zukunft ändern. Was das bedeutet zeigt beispielsweise Dänemark: Seit dem 01. Jänner 2013 ist es dort nicht mehr erlaubt, fossile Energieträger in Neubauten einzusetzen. In Bestandsgebäuden ist die Installation ebenfalls verboten, wenn Fernwärmesysteme genutzt werden können.

Als Energieträger der Zukunft wird hingegen Strom angesehen. Das liegt auch daran, dass die Stromproduktion langfristig betrachtet deutlich grüner werden und nach Möglichkeit ohne Atomkraft, Braunkohle und Co. erfolgen soll. Je stärker der Anteil an erneuerbaren Energien im Strommarkt steigt, desto sinnvoller ist dessen Verwendung für die eigene Heizung. Das kommt vor allem Wärmepumpen zugute, die wie erwähnt komplett durch Strom betrieben werden. Die aktuell noch sehr teuren Anschaffungskosten der Heizsysteme könnten durch eine stetig stärker werdende Verbreitung und weitere Forschung in Zukunft reduziert werden.

Heizungen mit Holz werden künftig vermutlich weiterhin ein Nischendasein fristen müssen. Zu groß ist der Platzbedarf und zu umständlich die jährliche Auffüllung der Pellets oder Hackschnitzel. Zusätzlich gehen Experten davon aus, dass der Preis für Holzpellets bei größerer Nachfrage sehr stark anziehen würde. Entscheiden sich also mehr Haushalte für die Nutzung des Heizsystems, wird es gleichzeitig für alle anderen unwirtschaftlicher.

Fazit: Individuelle Entscheidung

Eine allgemeine Empfehlung für eines der Heizungssysteme kann an dieser Stelle nicht ausgesprochen werden. Vielmehr sollten Sie die gesammelten Informationen nutzen und eine Analyse Ihrer eigenen Immobilie durchführen. Gehen Sie dabei die vorgestellte Checkliste Schritt für Schritt durch und machen Sie sich Ihre Präferenzen klar. Wenn Ihnen der Umweltschutz sehr am Herzen liegt, setzen Sie beispielsweise auf erneuerbare Energien. Mit Blick auf die Zukunft empfehlen sich an dieser Stelle Wärmepumpen. Wenn Ihnen diese zu teuer in der Anschaffung sind, können Sie auf Pellet-Heizungen ausweichen – auch wenn die Zukunftsaussichten für das Heizsystem wenig überzeugend sind. Haben Sie sich für ein Heizsystem entschieden, sollte Sie eine genaue Kostenplanung von einem Fachmann durchführen lassen. Um die vorgestellten Förderprodukte nutzen zu können, sollten Sie sich allerdings nicht allzu viel Zeit lassen: die Programme laufen nur noch im Jahr 2016.