Ausbaustufe 1: Ausbauhaus / ausbaufertig – Was bedeutet ausbaufertig?

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Wer sein Fertighaus in der Ausbaustufe „ausbaufertig“ bekommt, sollte mit handwerklichem Geschick und einem großen Freundeskreis gesegnet sein: Unter “ausbaufertig“ wird ein Gebäude mit dem niedrigsten Fertigstellungsgrad verstanden.

Kostenersparnis und individuelle Gestaltung mit dem Ausbauhaus

Meist wird dann ein Ausbauhaus gewählt, wenn der Bauherr selbst fachliches und handwerkliches Know-how mitbringt und sowohl Kosten sparen, als auch das Innere des Gebäudes nach seinen eigenen Vorstellungen verwirklichen möchte. Wer sein Fertighaus selbst ausbaut, braucht zusätzlich: Ganz viel Zeit, Organisationsgeschick und gute Nerven. Folgende Aufgaben müssen vom Bauherren übernommen werden:

  • Passenden Handwerksfirmen ermitteln
  • Handwerker koordinieren
  • Bauaufsicht übernehmen
  • Baukontrollen und Abnahmen organisieren
  • Verantwortung für die gesamte Baustelle übernehmen
  • Zufahrtsmöglichkeiten zur Baustelle befestigen
  • Baustrom und Bauwasser
  • Platz für Montagekran u.v.m.

Außerdem warten alle Innenarbeiten auf Sie, wie folgende:

  • Wände spachteln
  • Estrich aufbringen
  • alle Leitungen legen
  • Leerverrohrungen legen
  • Wände ausmalen
  • Fliesen verlegen
  • Steckdosen anbringen
  • Sanitäranlagen installieren etc.

Verantwortung für die Baumaßnahmen

Wer sich für ein ausbaufertiges Fertighaus entscheidet, spart also nicht nur Geld und lässt sich viel individuellen Gestaltungsspielraum, sondern übernimmt auch viel Verantwortung. Viele Fertighaushersteller bieten für diese Situation, in der Bauherren auch über Risiken, Schadensersatzforderungen, Sicherheitsmaßnahmen auf der Baustelle etc. unterrichtet sein sollten und müssen, spezielle Kurse an. Erkundigen Sie sich!

Fertighaus Ausbaustufe 1

Unter anderem muss der Bauherr auch darüber unterrichtet sein, welche Leistungen im Rahmen der Ausbaustufe 1 vom Fertighausproduzenten erledigt werden müssen – und welche auf ihn selbst zukommen. Anbei eine Übersicht über den Mindestleistungsumfang vom österreichischem Fertighausverband. Bitte beachten Sie, dass nicht alle Fertighaushersteller in Österreich zwangsläufig auch Mitglieder im Österreichischen Fertighaus Verband sind.

  • Einreichpläne
  • Unterbau: Wenn nicht im Leistungsumfang enthalten, erhält Kunde ein Umrissplan oder ein Lastenblatt
  • Bauführer für alle beauftragen Leistungen ist der Fertighaus-Produzten
  • Wände: Außenwände samt U-Wert, Innenwände mit spachtelfähiger Oberfläche
  • Bäder: Materialien für spritzwassergefährdete Teile und Flächen
  • Elektroanlage: In allen werkseitig geschlossenen Bauteilen ist Verkabelung oder Leerverrohrung inklusive
  • Fenster und Türen: Alle Fenster und Türen samt Verglasung, Fensterbänke etc. wie in der Leistungsbeschreibung
  • Außen: Balkone, Geländer etc.
  • Dach: Gedecktes Dach, Dachrinnen mit Abläufe und Formstücke, zusätzlich: Spenglerarbeiten im Dachbereich
  • Dachstuhl: erforderlich Statik, Wärmedämmung bei ausgebauten Unterdach, spachtelfähige Oberfläche innen
  • Decken: erforderliche Statik, Wärmedämmung, spachtelfähige Oberfläche innen
  • Montage: wie im Leistungsumfang vereinbart – Anbringung all dieser Teile
  • Material: Großteil des Materials kommt vom FH-Hersteller

Leistungsumfang im Detail abklären

Um im Nachhinein keine bösen Überraschungen zu erleben, definieren Sie gemeinsam mit dem jeweiligen Haushersteller den Leistungsumfang sehr detailiert. Die detailierte Beschreibung finden Sie im Angebot des Fertighausanbieters in der sogenannten  Bauleistungsbeschreibung. Je genauer diese Bauleistungsbeschreibung ausfällt, desto geringer ist das Risiko etwas vergessen zu haben. Oft liegt hier der “Hund im Detail begraben” und der auf den ersten Blick günstige Fertighaus-Anbieter ist am Ende des Tages vielleicht auch nicht mehr ganz so günstig.

Zeitplanung & Verzögerungen

Gerade als “Ausbauer” sollte man sich vor dem Kauf wirklich gut überlegen, welche zeitlichen und personellen Ressourcen man tatsächlich zur Verfügung hat. Wenn der Hausbau erst einmal gestartet ist, ist es meist zu spät. Die “guten Freunde” haben plötzlich keine Zeit oder sind plötzlich krank, der Fertighausanbieter hat keine Profis mehr, die kurzfristig einspringen können und schon steht die Baustelle. Mit einer Verzögerung sind meist Mehrkosten verbunden, die sich durch eine detaillierte Zeitplanung ganz einfach unterbinden lassen. Achten Sie darauf, dass Sie genügend Pufferzeiten in ihrer Zeitplanung berücksichtigen, denn die Verzögerungen entstehen ganz von selbst.

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