Photovoltaik – Vorteile & Nachteile einer eigenen PV-Anlage

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Eine Photovoltaik Anlage nutzt Energie, die ständig und kostenlos zur Verfügung steht, nämlich die Solarenergie bzw. Sonnenenergie. Diese verbraucht sich nicht und kann dauerhaft genutzt werden. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen, die irgendwann aufgebraucht sein werden, ist Solarenergie unendlich nutzbar. Mit einer Knappheit der Energiequelle ist nicht zu rechnen.

Der erzeugte Strom wird als „grüner“ oder „sauberer“ Strom bezeichnet. Dies kommt daher, weil Solarstrom die CO2-Emissionen senkt. Jeder, der ein altes Haus saniert oder ein Energiesparhaus bauen möchte, sollte sich zum Thema Photovoltaik Anlage Gedanken machen. Am besten informiert sich der Bauherr zunächst über die Vor- und Nachteile einer PV Anlage und kann dann Aufwand und Nutzen für sich abwägen.

Vorteile einer Photovoltaik-Anlage

Bei steigenden Energiepreisen macht sich der Bauherr unabhängig von diesen. Die Photovoltaik Anlage produziert Strom mithilfe der Sonne, völlig ohne Kosten. Für die Rentabilität einer Anlage, also den Gewinn, ist es entscheidend, wie viel Strom pro Jahr erzeugt wird. Für Strom, der zu viel erzeugt wurde und der nicht vom Hauseigentümer selbst genutzt wird, erhält man eine gesetzlich vorgeschriebene Einspeisevergütung. Leider fällt diese nicht so sehr ins Gewicht, nachdem der Politiker Gabriel sie gesenkt hat. Interessanter ist die Unabhängigkeit von Fremdversorgern.

Auf die relativ wartungsfreie PV Anlage gibt der Hersteller meist 25 Jahre Garantie. Die lange Lebensdauer ist ein großer Vorteil. Außerdem verursacht eine Photovoltaik Anlage keine zusätzlichen Kosten. Mit Solarenergie wird guten Gewissens etwas für den Umweltschutz getan. Die Herstellung der Solarenergie erfolgt ohne CO2. Eine Lärmbelästigung der unmittelbaren Umgebung, wie sie häufig bei Windrädern kritisiert wird, muss bei einer PV Anlage ebenfalls nicht befürchtet werden. Photovoltaik Anlagen arbeiten vollkommen geräuschlos.

Jeder kann auf seinem Dach eine Solarstrom- oder PV-Anlage installieren. Dafür braucht man keine Baugenehmigung. Selbst auf einem Flachdach kann eine Solaranlage aufgebaut werden, indem die Module auf Gestelle montiert werden. Diese werden dann der Sonne zugeneigt. Die Neigung der Panels muss passen: Optimal sind 30 Grad, bei 20 bis 50 Grad ist der Ertrag jedoch fast ebenso gut.

Ist die Giebelwand gen Süden gerichtet, bildet sie die ideale Fläche für eine Photovoltaik Anlage. Auch auf eine Terrasse mit Glasdach können die Solarmodule angebracht werden. Vorteil dabei ist, dass es darunter kühler wird.

Bei denkmalgeschützten Gebäuden kann es schwierig werden, eine PV-Anlage zu errichten. Hier verändert die Photovoltaik Anlage die optische Erscheinung des Hauses, so dass sie hier von der Denkmal- oder Sanierungsbehörde kaum erlaubt werden dürfte.

Mit einer ins Dach integrierten PV-Anlage kann die herkömmliche Dachhaut komplett ersetzt werden. Dann werden die Module unmittelbar auf die Dachlatten geschraubt.

Nachteile einer Photovoltaik Anlage

Die meisten Bauherren und Hauseigentümer schrecken die hohen Investitionskosten bei einer PV-Anlage ab. Eine günstige Alternative ist das Mieten einer Anlage, wobei monatliche Beiträge gezahlt werden können und der saubere Strom unabhängig vom Netzanbieter ins Haus fließt. Natürlich kann man auch einen Kredit aufnehmen, aber dann müssen Raten zurückgezahlt werden, was für viele eine enorme Belastung darstellt. Steuern und Abschreibungen relativieren aber den teuren Anschaffungspreis.

Manche Hausbesitzer finden auch die Solarmodule auf dem Dach optisch nicht ansprechend. Ein handelsübliches Solarmodul wiegt ungefähr 15 bis 22 kg und ist ungefähr 1,3 bis 1,7 Quadratmeter groß. Vor Installation einer PV Anlage muss die Dachqualität eingehend geprüft werden. Absehbare Sanierungen, wie eine Neueindeckung des Daches, sollten vor der Installation erfolgen. Alle Arbeiten, die in den nächsten 20 Jahren regulär notwendig werden könnten, sollten abgeschlossen sein, bevor die Photovoltaik Anlage aufs Dach kommt.

Die Anlage sollte mindestens 15 Quadratmeter groß sein, damit sich die Investition rentiert. Wer die Photovoltaik Module auf einem Glasdach, beispielsweise einem Wintergarten, anbringt, muss damit rechnen, dass es im Raum darunter dunkler wird. Die Wechselrichter sind ziemlich anfällig für Defekte oder Störungen und müssen daher öfter ausgetauscht werden. Diese teuren Geräte wandeln Gleich- in Wechselstrom um.

Aufgrund der tages-, jahreszeiten- und wetterabhängigen Sonnenstrahlung ist keine konstante Energieversorgung gewährleistet. Wenn also die Sonne nicht scheint, dann gibt es keinen Strom. Abhilfe können nur zusätzliche Speicher schaffen. Tipp: PV-Anlage ohne Speicher kaufen und Speicher nachrüsten – für die Nachrüstung gibt es deutlich mehr Fördermittel, als wenn man den Speicher gleich mit einplant.

Im Laufe der 25 Jahre sinkt bei einer Photovoltaik Anlage die Leistungsfähigkeit. Bereits nach 20 Jahren erbringt die Anlage nur noch 80 Prozent ihrer eigentlichen Leistung. Deshalb sollte regelmäßig überprüft werden, ob die Photovoltaik Anlage auch den Ertrag erwirtschaftet, der bei Installation versprochen wurde. Am besten ist es, die Module nach Jahren zu ersetzen, damit die volle Leistungsfähigkeit erhalten bleibt.

Die Medien haben jüngst Eigentümer von Photovoltaik Anlagen aufgeschreckt, indem sie meldeten, dass die Anlage bei einem Feuer nicht abgeschaltet werden könne. Außerdem würden sich die Feuerwehren weigern, die unter Strom stehenden Module zu löschen. Nach Rücksprache mit einem Photovoltaik Produzenten können diese Aussagen weitestgehend entkräftet werden. Dass die Anlagen bei Feuer weiterhin unter Strom stehen, ist richtig. Allerdings löscht die Berufsfeuerwehr diese Brände mit Schaum, was hochwirksam ist.

Wie hoch ist die Einspeisungsvergütung?

Das ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Informieren Sie sich daher gründlich, bei welchem Anbieter Sie ihren Strom beziehen und bei welchem Anbieter Sie ihren Strom einspeisen. Zur Abnahme verpflichtet ist lediglich die OeMAG, die den Marktpreis (3,442ct je kWh), also einen sehr geringen Preis, für den von Ihnen produzierten Ökostrom zu zahlen bereit ist. Andere Anbieter hingegen sind je nach Volumen zu einer Überbezahlung bis zu 18,6ct bereit. (Stand: 10/2014)

Achtung: Manche dieser Tarife sind auch gekoppelt mit der Erreichtung der PV Anlage – und die besonders guten Konditionen zur Einspeisung werden meist nur eine bestimmte Zeit lang fixiert oder nicht nur in gewissen Regionen Österreichs zugänglich. Rechnen Sie also unterschiedliche Angebote unbedingt durch oder lassen Sie sich aktiv von einem Profi beraten.

Kosten für die Errichtung einer PV-Anlage

Die Kosten für die Anschaffung einer PV-Anlage sind in den letzten Jahre kontinuierlich gefallen. Ware wir 2006 noch bei einem Preis von rd. 5000 € je kWp, sind wir im Jahr 2014 nur noch bei rd. 1.700 € je kWp. Die Anschaffungskosten sind natürlich ausschlaggebend dafür, wie schnell sich die eigene Photovoltaik Anlage rechnet, daher lohnt es sich durchaus hier auch intensiv die Preise der unterschiedlichen Hersteller und Lieferanten zu vergleichen. Dieser durchaus massive Preisverfall in den letzten Jahren ergibt sich einerseits aus dem Wettbewerbsdruck aber andererseits auch aus den gesunkenen Einspeisevergütungen und Förderungen.

Neben den einmaligen Anschaffungskosten sind auch die Kosten für eine mögliche Finanzierung der Photovoltaikanlage sowie die Instandhaltungskosten zu berücksichtigen. Die Konditionen zu denen eine Photovoltaikanalge finanziert werden kann sind aktuell relativ günstig, da der Leitzinssatz und die meist daran gekoppelten Kreditzinsen sehr niedrig sind. Bei der Instandhaltung der Anlage sollte man rd. 2% der Investitionssumme für die Kostenkalkulations heranziehen.

Förderungen für die Errichtung einer PV-Anlage

Für die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen gibt es eine Reihe von Förderungen von unterschiedlichen Stellen. Angefangen von EU-Förderungen über österreichweite Förderungen bis hin zu Unterstützungen, die einzelne Bundesländer anbieten.

Voraussichtlicher Ertrag und die optimale Ausrichtung einer PV-Anlage

Der Ertrag ist natürlich einerseits von der Fläche aber auch von der Dachausrichtung sowie der Dachneigung abhängig. Zudem gibt es unterschiedliche Modularten, die ebenfalls eine unterschiedliche Ausbeute in Sachen Wirkungsgrad haben. So haben beispielsweise monokristalline Solarmodule einen weiteraus höheren Wirkungsgrad als sogenannte polykristalline Module. Ausschlaggeben ist in erster Linie jedoch der Standort sowie der Neigungswinkel der PV-Anlage. Auch wenn man natürlich das eigene Haus sicherlich nicht nach der PV-Anlage ausrichten wird – ideal wäre eine Ausrichtung nach Süden und einem Neigungswinkel von 30 – 35 Grad.

Wichtig ist es daher immer die individuelle Situation, die Beschaffenheit des Grundstücks und der vorhandenen Sonneneinstrahlung im Detail zu analysieren, um die Frage beantworten zu können: Zahlt sich Photovoltaik aus? Pauschal kann diese Frage nämlich nicht beantwortet werden.

Lebensdauer eine Photovoltaik Anlage

Hersteller von Photovolatikanlagen bieten in der Regel eine Garantieausweitung, welche weit über die gesetzliche Gewährleisutng hinausgeht. So werden Leistungsgarantien häufig mit 20 oder sogar 25 Jahren vom Hersteller garantiert. Achtung: Diese Garantie hat aber auch nur dann eine wirkliche Aussagekraft, wenn man davon ausgehen kann, dass es den Hersteller in dieser Form auch in 20 Jahren noch gibt. Da es noch keine Langzeitstudien gibt und auch die Erfahrung bei den Herstellern fehlt, sind solche Garantien immer mit Vorsicht zu genießen.

Experten betonen jedoch, dass es physikalisch keinen Grund gäbe, wieso ein Solarmodul im Laufe der Zeit an Leistung abbauen sollte. Für die optimale Energiegewinnung ist maßgeblich auch der Wechselrichter zuständig – der möglicherweise nach 10 Jahre getauscht werden sollte. Durch Witterungseinflüsse können zudem Verkabelungen oder auch Anschlussdosen im Laufe der Jahre undicht werden.

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